55 beste Blues-Songs aller Zeiten
Wenn Sie ein Fan des Genres Blues sind, wissen Sie, dass es eine lange und faszinierende Geschichte hat. Dieses einzigartige Genre entstand aus anderen Musikstilen wie der afroamerikanischen Volksmusik und dem Jazz. Später prägte es die Genres Rock and Roll, Soul, R&B und viele andere.
1. Smokestack Lightning — Howlin’ Wolf
„Smokestack Lightning“ ist ein berühmtes Lied, das aufgrund seiner Kombination aus alten und zeitgenössischen Blues-Elementen einzigartig im Blues-Genre ist. Das Lied wurde 1956 aufgenommen und wurde zu einem der bekanntesten Hits von Howlin’ Wolf. Es wurde in den folgenden Jahren unzählige Male von anderen Künstlern gecovert. Der gleichmäßige Rhythmus und die einzelne Note, die regelmäßig unter der Melodie summt, wirken hypnotisch und machen verständlich, warum das Lied so beliebt wurde.
2. Born Under a Bad Sign — Albert King
„Born Under A Bad Sign“ wurde 1967 aufgenommen und war ein massiver Erfolg in der Blues- und Rockszene. Er wurde schnell zum Blues-Standard und wurde von vielen anderen Künstlern gecovert, u. a. ein Jahr später von der Band Cream. Das Lied bezieht sich auf die Astrologie und den allgemeinen Aberglauben, den die Autoren nur deshalb verwendeten, weil er damals gerade in Mode war. Das Ergebnis ist ein Song, der gekonnt die Linien zwischen Blues, Rock und Popmusik überspannt.
3. My Babe — Little Walter and His Jukes
„My Babe“ wurde von dem Bluesmusiker Willie Dixon speziell für Little Walter geschrieben. Das Stück wurde schließlich für beide ein Riesenerfolg und erreichte Platz 1 der R&B-Charts. 1 der R&B-Charts. Er ließ sich von Gospel-Einflüssen inspirieren und verwandelte „The Train (Is Bound For Glory)“ in ein Lied über eine Frau, die von ihrem Partner Treue fordert. Religiöse Lieder in weltliche Lieder zu verwandeln, wurde zu einem gängigen Trend in der Bluesmusik, der durch Louis Armstrong populär geworden war.
4. Catfish Blues — Robert Petway
Robert Petway ist eine faszinierende Figur in der Geschichte des Blues. Obwohl er nur 16 Titel aufgenommen hat, gilt er dennoch als eine der einflussreichsten Figuren der frühen Blues-Szene. Sein Song „Catfish Blues“ beeinflusste andere Musiker, darunter Muddy Waters und Jimi Hendrix. Petway, ein reisender Musiker, verschwand 1941 aus der Geschichte und man hörte nie wieder etwas von ihm. Trotz seiner kurzen Karriere (alle seine existierenden Aufnahmen stammen aus nur zwei Sessions) ist seine Musik in der Bluesszene auch heute noch relevant.
5. The Thrill is Gone — B.B. King
Der Hit „The Thrill Is Gone“ aus dem Jahr 1970 hatte einen langen Weg hinter sich, bevor er zu dem Bluesstandard wurde, der er heute ist. Ursprünglich wurde er fast 20 Jahre zuvor, 1951, von Roy Hawkins und Rick Darnell aufgenommen. Das Original war zwar recht erfolgreich und erreichte den sechsten Platz der R&B-Charts, doch erst als B.B. King den Song zu seinem eigenen machte, wurde er legendär. Alles an der Langsamkeit und Traurigkeit von Kings Interpretation ist die Quintessenz des Blues.
6. Nobody Knows You When You’re Down and Out — Bessie Smith
„Nobody Knows You When You’re Down And Out“ wird fast ausschließlich mit Bessie Smith in Verbindung gebracht. Doch der Song hatte schon vor ihr eine faszinierende Geschichte. Das Lied, das von dem falschen Optimismus handelt, der mit einem kurzlebigen Wohlstand einhergeht, wurde erstmals 1923 geschrieben, zu einer Zeit, als die amerikanische Wirtschaft boomte. Weithin bekannt wurde es erst, als Smith 1929 seine Coverversion aufnahm, nur zwei Wochen vor dem Börsencrash, der die Große Depression einläutete.
7. Evil (Is Going On) — Howlin’ Wolf
Der Song „Evil (Is Going On)“ aus dem Jahr 1954 zog wegen seiner einzigartigen synkopischen Rhythmen und der großen Vielfalt an Instrumenten die Aufmerksamkeit auf sich. Howlin’ Wolf brachte seine emotionale und stimmliche Bandbreite zur Geltung und wechselte zwischen seiner üblichen Stimme, einem groben Ton und einem Falsett. Das Lied ist eine Warnung an Menschen, die sich in ihrem „glücklichen Zuhause“ suhlen, insbesondere an Männer, die beruflich reisen und annehmen, dass ihre Frau allein ist. Der Text fragt, ob wirklich alles so glücklich ist, wie es scheint.
8. Hoochie Coochie Man — Muddy Waters
Muddy Waters’ Hit von 1954, „Hoochie Coochie Man“, gilt als einer der besten Bluessongs aller Zeiten und als Bluesstandard. Der Titel mag für das moderne Publikum etwas riskant klingen, ist aber eigentlich eine Anspielung auf die Hoodoo-Praktiken. Dennoch war das Lied für seine Zeit ein wenig skandalös, da es die Themen Magie, Aberglaube und sexuelle Anziehung behandelte. Wie andere Blueslieder beruhte es auf der Legende, dass ein Kind, das im siebten Grad geboren wird, besondere Segnungen erhält - in diesem Fall wäre es als Erwachsener für das andere Geschlecht äußerst attraktiv.
9. I’m a Man — Bo Diddley
Dieses Lied wurde 1955 aufgenommen und wurde zu einem der ersten Hits von Bo Diddley. Im Gegensatz zu vielen seiner anderen Lieder, darunter auch der im selben Jahr aufgenommene Titel „Bo Diddley“, weist „I’m a Man“ nicht seinen charakteristischen rhythmischen Stil auf. Vielmehr orientierte sich das Lied an Elementen früherer Bluesmusik, insbesondere an Muddy Waters’ „Hoochie Coochie Man“. Das Lied erreichte den ersten Platz der R&B-Charts und wurde auch im Rockgenre häufig gecovert.
10. Cross Road Blues — Robert Johnson
„Cross Road Blues“, auch „Crossroads“ genannt, ist so berühmt geworden, dass er seinen Weg in die Legende von Robert Johnsons Karriere gefunden hat. Es ist ein Lied darüber, an einer Kreuzung zu stehen und zu versuchen, einem Passanten zuzuwinken; Fans sagten jedoch, es sei eigentlich die Geschichte darüber, wie Johnson sein musikalisches Talent erhielt, indem er seine Seele an den Teufel verkaufte. Trotz dieses Gerüchts wird im Text keine Geschichte erzählt, die dieser ähnelt, und es wird nicht einmal ein Teufel erwähnt.
11. I’m Tore Down — Freddie King
„I’m Tore Down“ wurde erstmals 1961 aufgenommen und ist in zahlreichen Versionen und Coverversionen erschienen. Freddie King selbst nahm den Song 1971 neu auf, wobei er einige leichte Anpassungen und eine längere Variation vornahm. 1994 wurde das Lied von Eric Clapton gecovert; viele Fans kennen vor allem diese Version. Claptons Coverversion hält sich weitgehend an den Originalsong, ohne viele Änderungen. Manche könnten sagen, dass dies für die Qualität des Liedes in seiner ursprünglichen Form spricht.
12. Crazy Blues — Mamie Smith
Mamie Smith war eine der ersten Pioniere der Blues-Aufnahme. Ihr Lied „Crazy Blues“, das ursprünglich den Titel „Memphis Blues“ trug, war der erste Blues-Hit aller Zeiten und verkaufte sich in einem Monat über 75.000 Mal. Der Song war der Auslöser für die Entwicklung rassenspezifischer Schallplatten, und Smith soll der erste schwarze Künstler gewesen sein, der einen kommerziellen Blues-Song aufgenommen hat. „Crazy Blues“ wurde aufgrund seiner historischen Bedeutung sowohl in der Grammy Hall of Fame als auch in der US Library of Congress platziert.
13. Working Man — Otis Rush
Otis Rushs Hit „Working Man“ aus dem Jahr 1969 ist ein sehr persönlicher Song. Das Lied handelt von einem Mann, der viele Stunden arbeitet, nach Hause kommt und sich fragt, was es außer der Arbeit noch in seinem Leben gibt. Rush war weithin bekannt für seinen einzigartigen Gitarrenstil, der das Genre des West Chicago Blues prägen und Musiker wie Eric Clapton beeinflussen sollte. Obwohl es nicht zu den bekanntesten Liedern von Rush gehört, glauben wir, dass es einen Platz in dieser Liste verdient.
14. I Just Wanna Make Love to You — Etta James
„I Just Wanna Make Love To You“ war Teil des ersten Albums von Etta James, das 1961 veröffentlicht wurde. Der Song war die B-Seite von „At Last“, unbestritten einer der größten Hits ihrer Karriere. In diesem kraftvollen, schwefelhaltigen Song kam ihre Stimme besonders gut zur Geltung. Obwohl er von Willie Dixon geschrieben und fast zehn Jahre zuvor von Muddy Waters aufgenommen worden war, ist es nicht schwer zu verstehen, warum James’ Coverversion diejenige ist, die sich überdauert hat.
15. Got My Mojo Working — Muddy Waters
„Got My Mojo Working“ wurde 1956 zum ersten Mal aufgenommen. Der Text beschreibt einen Mann, der wegen seiner unerwiderten Liebe zu einer nicht genannten Frau frustriert ist. Er plant, nach Louisiana zu reisen, um dort magische Talismane zu erwerben, die sie dazu bringen sollen, sich in ihn zu verlieben. Muddy Waters’ Coverversion, die 1957 veröffentlicht wurde, hauchte dem Lied neues Leben ein. Es wird weithin als Blues-Standard angesehen. Das Lied ist ein faszinierendes Beispiel für die Rolle, die eine Vielzahl von Kulturen und Musikgenres bei der Entwicklung des Blues gespielt haben.
16. Got to be Some Changes Made — Otis Rush
„Got To Be Some Changes Made“ wurde Jahrzehnte nach dem Beginn von Otis Rushs Karriere aufgenommen, veranschaulicht aber immer noch perfekt seinen charakteristischen, langsamen Gitarrenstil. Das Stück aus dem Jahr 1977 ist eine Coverversion eines Songs von Albert King aus dem Jahr 1962. Der Text stellt einem romantischen Partner ein Ultimatum, dass Änderungen in der Beziehung vorgenommen werden müssen oder sie sich trennen werden. Rushs trauernde Performance ist auf dieser Blues-Single am besten.
17. See That My Grave’s Kept Clean — Blind Lemon Jefferson
„See That My Grave’s Kept Clean“ ist ein Blues-Song aus dem Jahr 1927 von Blind Lemon Jefferson. Er nahm im Jahr darauf eine zweite Version mit kleineren Anpassungen auf. Das Lied ist der Höhepunkt des Blues der Jahrhundertwende, in dem der Sänger seinen eigenen Tod vorhersagt und den Zuhörer anfleht, sein Grab zu pflegen. Es gilt als eines der besten Lieder in Jeffersons Karriere und wurde unter anderem von Bob Dylan berühmt gecovert.
18. The Sky is Crying — Elmore James
„The Sky Is Crying“ ist ein Hit von Elmore James aus dem Jahr 1959, der zu einem Blues-Standard geworden ist. Das düstere Lied stand bei seiner Veröffentlichung an der Spitze der R&B-Charts. Es wurde unzählige Male von Künstlern aller Genres gecovert. Das Lied gilt als einer der größten Erfolge in der Karriere von James, der nur vier Jahre später, 1963, starb. Jeder aufstrebende Bluesmusiker muss diese Coverversion auf seinem Konto haben.
19. Hide Away — Freddie King
„Hide Away“ ist ein Song, der deutlich macht, wie die Bluesszene im 20. Jahrhundert funktionierte, indem sich Musiker gegenseitig Musikstile und Song-Elemente ausliehen. Der Song wurde von einem Musiker zum anderen mehrfach verändert, bevor Freddie King ihn 1961 veröffentlichte. Sich selbst treu geblieben, wurde es seitdem unzählige Male gecovert. Der Song ist in der Blues Foundation Hall of Fame und auf der Rolling Stones-Liste der „500 Songs, die den Rock and Roll geprägt haben“ aufgeführt.
20. Wang Dang Doodle — Koko Taylor
„Wang Dang Doodle“ ist ein frühes Beispiel für elektrischen Blues. Die 1964 von Koko Taylor aufgenommene Komposition von Willie Dixon ist ein heiteres Partystück mit vielen aufgeladenen Texten und skurrilen Charakteren. Der Titel bezieht sich in zweideutiger Weise auf eine Straßenschlägerei oder eine Party, mit Wiederholungen von „We’re gonna pitch a wang dang doodle all night long“. Taylors Coverversion wurde wegen ihrer Bedeutung für die Entwicklung des Genres in die Blues Foundation Hall of Fame aufgenommen.
21. Sunshine of Your Love — Cream
Die britische Band Cream betrat Ende der 1960er Jahre die Blues-Szene und leitete unter anderem die Karriere von Eric Clapton ein. Ihr Hit „Sunshine Of Your Love“ aus dem Jahr 1967 ist ein poetischer Song, der Elemente aus Psychedelic Rock, Blues und Pop vereint. Aufgrund seiner Verwendung von Akkordprogressionen und Bluestonleitern gilt er als modernes Bluesstück. Obwohl es sich sicherlich von den klassischen Bluesstandards unterscheidet, ist es ein eigenständiges Meisterwerk.
22. Baby Please Don’t Go — Big Joe Williams
Der Meister des Delta-Blues Big Joe Williams übernahm 1935 das düstere „Baby Please Don’t Go“. Es gilt als einer der ersten Blues-Standards, einige Musikhistoriker bezeichnen es als das am häufigsten gecoverte Lied des Genres. Der Text drückt die Sicht eines Mannes im Gefängnis aus, der seine Geliebte anfleht, auf ihn zu warten, bis er seine Strafe verbüßt hat. Der Song, der später in die Blues Foundation Hall of Fame und die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen wurde, ebnete den Weg für viele andere Bluesmusiker.
23. Ball and Chain — Big Mama Thornton
Big Mama Thornton war einer der wichtigsten Akteure in der Bluesszene um die Mitte des Jahrhunderts. Viele seiner Lieder wurden von anderen Künstlern populär gemacht, darunter Elvis Presley und Janis Joplin. Ihr Song „Ball And Chain“, der Anfang der 1960er Jahre veröffentlicht wurde, war nicht sehr bekannt. Dennoch erregte er die Aufmerksamkeit Joplins, die sich in ihrer Musik stark von Thornton inspirieren ließ. Joplin übernahm den Song mit einigen Anpassungen des Tempos und steigerte so seine Popularität. Das Lied steht nun auf der Liste der „500 Songs, die den Rock and Roll geprägt haben“ des Magazins Rolling Stone.
24. The Seventh Son — Willie Dixon
Willie Dixon war einer der produktivsten und einflussreichsten Blueskomponisten des 20. Jahrhunderts. Jahrhunderts. Viele seiner Songs wurden jedoch von Künstlern wie Muddy Waters, Etta James und vielen anderen aufgenommen. Dixon nahm dieses Lied 1955 selbst auf, obwohl es von vielen anderen Künstlern gecovert wurde. Das Lied beruht auf der Idee der Folklore von New Orleans, dass das siebte Kind einer Familie ungewöhnliches Glück hat, eine Idee, die Dixon faszinierte.
25. Boogie Chillun — John Lee Hooker
„Boogie Chillun“ (manchmal auch „Boogie Chillen“ geschrieben) wurde 1948 von John Lee Hooker aufgenommen. Begleitet von einer elektrischen Gitarre ist es eines der ersten Beispiele für elektrischen Blues. Berühmt wurde er auch für seinen einzigartigen Musikstil, bei dem sich gesprochene und gesungene Texte abwechseln. Es wird angenommen, dass es zumindest teilweise autobiografisch ist. Die Instrumentals des Liedes waren wegweisend für das Genre, und viele Musikhistoriker betrachten es als ein Beispiel für Proto-Rock and Roll.
26. Stone Crazy — Buddy Guy And Junior Wells
„Stone Crazy“ wurde 1961 aufgenommen und erzählt die klassische Bluesgeschichte eines Mannes, der seinen Liebhaber dafür tadelt, dass er ihn verletzt hat. Der Titel leitet sich von den ersten Worten ab: „Woman, you must be stone down crazy… Yes I wanna know how could you treat me so dirty baby, You must think my little heart is made of iron“. Der Titel eignete sich auch für Guys Album aus dem Jahr 1979, fast zwei Jahrzehnte später.
27. Dimples — John Lee Hooker
Der Song „Dimples“ von John Lee Hooker ist der Beweis dafür, dass nicht alle Blueslieder von etwas Traurigem handeln. Dieses Lied aus dem Jahr 1956 beschreibt all die Dinge, die der Sänger an seiner Geliebten liebt, und wie er das Gefühl hat, er könnte sie den ganzen Tag lang ansehen. Sein einzigartiges Thema passt gut zu seiner ungewöhnlichen, langsamen Zeitsignatur. Der Titel gilt weithin als einer der bekanntesten von Hooker und erreichte acht Jahre nach seiner Veröffentlichung sogar die Charts in Großbritannien.
28. Graveyard Dream Blues — Ida Cox
„Graveyard Dream Blues“ ist ein Standardstück aus dem Genre des frühen Blues. Es wurde erstmals von Ida Cox geschrieben und aufgenommen, ist aber vor allem dafür bekannt, dass es 1923 von Bessie Smith gecovert wurde. Der Text beschreibt eine Frau, die zum Friedhof geht und den Hausmeister anfleht, sie ihren verstorbenen Geliebten finden zu lassen, doch dieser weigert sich. Am Ende des Liedes wacht sie auf, um zu erkennen, dass sie nur geträumt hatte.
29. ‘Tain’t Nobody’s Bizness If I Do — Bessie Smith
„‘Tain’t Nobody’s Bizness If I Do“ oder „Ain’t Nobody’s Business If I Do“ war einer der ersten aufgenommenen Blues-Songs und wurde zu einem Standard des klassischen Blues. Das Lied wurde 1922 zum ersten Mal aufgenommen und ist stark von Einflüssen des Jazz und des Vaudeville geprägt. Das Ergebnis war eine Verschmelzung der Genres und ein mitreißenderes und energiegeladeneres Lied, das davon handelt, dass man tun und lassen kann, was man will. Es ist erstaunlich, dass ein 100 Jahre altes Lied uns so nahe sein kann.
30. I Can’t Quit You Baby — Otis Rush
In einem anderen legendären Stück der Teamarbeit zwischen dem Komponisten Willie Dixon und Otis Rush, „I Can’t Quit You Baby“, schaffte es der Song an die Spitze der Charts. Das Lied aus dem Jahr 1956 beschreibt einen Mann, der sich nicht von einer außerehelichen Affäre lösen kann. Es wurde zu einem Blues-Standard. Dixon erklärte, dass das Lied auf Rushs eigenem Leben basierte, und ermutigte den Sänger, es sich zu eigen zu machen, um die Emotionen in seiner Interpretation hervorzuheben. Man könnte das als Manipulation bezeichnen, aber Rush hat es getan.
31. I’d Rather Go Blind — Etta James
Es ist fast unmöglich, den besten Song von Etta James auszuwählen, aber „I’d Rather Go Blind“ ist sicherlich ein Anwärter. Dieser Hit aus dem Jahr 1967 bewegt sich zwischen Blues und Soul und wurde von Musikern aller Art ausgiebig gecovert. James arbeitete mit ihrem Freund Ellington Jordan an der Idee zu diesem Lied. Musikhistoriker haben darauf hingewiesen, dass James zum Zeitpunkt der Aufnahme gerade eine Heroinsucht überwunden hatte, was dem Song ein persönliches Gefühlselement hinzufügt.
32. How Long, How Long Blues — Leroy Carr
„How Long, How Long Blues“ ist ein Blues-Standard aus den Anfängen des Genres. Das Lied wurde 1928 aufgenommen und beeinflusste viele andere Bluesmusiker, von denen sich einige sogar die Melodie des Liedes ausliehen. Der Text vergleicht das Warten auf einen Zug mit dem Warten auf einen Liebhaber, der nicht zurückkommt, was den Sänger zu der Aussage veranlasst, dass er sie zurückweisen wird, wenn sie sich eines Tages entscheidet, zurückzukommen.
33. Get Back — Big Bill Broonzy
Big Bill Broonzy war eine prägende Figur der frühen Bluesszene, bevor er allmählich in die Musikindustrie der Jahrhundertmitte überging. Im Laufe seiner Karriere kombinierte er Elemente des urbanen Blues und der Volksmusik zu einem revolutionären Sound. Sein Lied „Get Back“ ist eines der bekanntesten Musikstücke, das im Unterricht über Antirassismus verwendet wird, mit dem Text: „Sie haben gesagt, wenn du weiß bist, geht es dir gut, wenn du braun bist, bleib in der Ecke, aber wenn du schwarz bist, oh Bruder, komm zurück, komm zurück, komm zurück…“. Es ist so bekannt, dass viele Leute es zitieren, ohne überhaupt zu merken, woher es kommt.
34. Let The Good Times Roll — Louis Jordan
„Let The Good Times Roll“ ist ein Blues-Standard aus dem Jahr 1946. Das Lied ist im Jump-Blues-Stil gehalten, mit einem fröhlichen und optimistischen Thema. Wenig überraschend stammt das Lied aus New Orleans, wo der Musiker Louis Jordan durch einen Freund auf die Idee kam. Aber erst vier Jahre später entwickelte er den endgültigen Song und nahm ihn auf. „Let The Good Times Roll“ gilt als der wichtigste Song in Jordans Karriere. Es erreichte 1947 den ersten Platz der R&B-Charts und wurde mit einem Grammy Hall of Fame Award ausgezeichnet.
35. Red House — Jimi Hendrix
Jimi Hendrix komponierte „Red House“, indem er sich von klassischen Blues-Songs inspirieren ließ. Das Stück war die erste Aufnahme der Jimi Hendrix Experience und wurde 1967 veröffentlicht. Für den Rest seiner Karriere verwendete er es als Standardstück bei seinen Live-Auftritten und improvisierte oft über das Originalstück. Der Song ähnelt stark anderen Slow-Blues-Songs aus den frühen 1960er Jahren, insbesondere denen von Elmore James und Albert King.
36. Someday Baby Blues — Sleepy John Estes
„Someday Baby Blues“ wurde erstmals 1936 aufgenommen und ist damit einer der ersten Bluesstandards. Obwohl das Lied erstmals von Sleepy John Estes geschrieben und veröffentlicht wurde, wurde es im Laufe der Jahrzehnte unzählige Male gecovert. Es wurde nicht nur von B.B. King, Muddy Waters und vielen anderen einflussreichen Bluesmusikern gecovert, sondern inspirierte auch spätere Lieder.
37. I Ain’t Superstitious — Willie Dixon
Das Lied „I Ain’t Superstitious“ von Willie Dixon aus dem Jahr 1961 ist ein Uptempo-Bluesstück, das die typischen Elemente des Blues auf verschiedene Weise herausfordert. Es verwendet untypische Akkordprogressionen und stützt sich auf einen humorvollen und ironischen Text. Der Sänger beginnt jede Strophe mit der Betonung, dass er nicht abergläubisch ist, und fährt dann fort, dass er vom Pech verfolgt wird: „Well, I ain’t superstitious, black cat just crossed my trail, Don’t sweep me with no broom, I just might get put in jail“ (Ich bin nicht abergläubisch, schwarze Katze hat meinen Weg gekreuzt, schwingt mich mit keinem Fluch, ich könnte im Gefängnis landen).
38. All Of Your Love — Magic Sam
Der 1957 veröffentlichte Song „All Of Your Love“ ist ein Standard des Chicago-Blues. Dieses romantische Lied beginnt damit, dass der Sänger jemandem seine ganze Liebe verspricht, wenn er nur zustimmt, mit ihm zusammen zu sein. Im weiteren Verlauf des Liedes wird jedoch immer deutlicher, dass die Antwort immer „Nein“ lautet. Am Ende des Liedes fleht der Sänger sie einfach an, ihre Meinung zu ändern. Wir wissen nicht, was passiert ist, aber wir können es uns denken.
39. If Trouble Was Money — Albert Collins
„If Trouble Was Money“ ist ein späterer Blueshit, der 1984 veröffentlicht wurde. Aber dieser Song ist der Beweis dafür, dass der Blues ein langlebiges Genre ist, auch nachdem er durch Rock ’n’ Roll und Popmusik aus dem Mainstream verdrängt wurde. Das Lied verbindet mühelos die trauernde Natur des klassischen Blues mit einer Prise Humor, indem es sagt: „Wenn Probleme Geld wären, würde ich schwören, dass ich Millionär wäre.“ Trotz der Tatsache, dass es 60 Jahre nach der Geburt des Blues entstand, ist es immer noch eine der großen Melodien des Genres.
40. Good Morning School Girl — Sonny Boy Williamson I
„Good Morning School Girl“ wurde erstmals 1937 aufgenommen. Ihr Einfluss auf die Entwicklung des Blues in den folgenden Jahrzehnten machte sie zu einem Standard des Blues. Es wurde von anderen bekannten Blueskünstlern wie Muddy Waters und Smokey Hogg ausgiebig gecovert. Das Lied taucht auch quer durch die Stile des Blues und anderer Genres auf und wurde im Stil des Texas Blues, des akustischen Country Blues, des Chicago Blues und später des R&B und des Rock and Roll aufgenommen. Einige der Coverversionen haben den Titel des Liedes leicht verändert in „Good Morning Little School Girl“, „Good Morning Schoolgirl“ oder andere Variationen.
41. Stormy Monday Blues — T-Bone Walker
Am häufigsten wird er „Stormy Monday“ oder „Stormy Monday Blues“ genannt, aber technisch gesehen lautet der vollständige Titel dieses klassischen Bluesliedes „Call It Stormy Monday (But Tuesday is Just as Bad)“. Der Song wurde erstmals 1948 aufgenommen und ist eines der ersten Beispiele für elektrischen Blues, bei dem die E-Gitarre und ein langsames Tempo des Westküsten-Blues verwendet werden. Das Lied war bis in die späten 1940er Jahre äußerst populär. Andere berühmte Bluesmusiker der folgenden Jahrzehnte, darunter B.B. King, schrieben ihm zu, dass er sie dazu gebracht habe, E-Gitarre zu lernen.
42. Sweet Home Chicago — Robert Johnson
„Sweet Home Chicago“ wurde 1936 aufgenommen und gilt als Blues-Standard. Das Lied beeinflusste unzählige andere Blueskünstler, sowohl textlich als auch stilistisch. Es wurde so berühmt, dass es heute von vielen als die inoffizielle Hymne Chicagos angesehen wird. Er wurde wieder populär, nachdem er 1980 in den Film The Blues Brothers aufgenommen wurde, und die meisten Menschen können den Refrain auch heute noch mitsingen. Witzigerweise geht es im Originaltext trotz der Wiederholung einer einzigen Zeile nicht wirklich um Chicago, aber wir lassen das durchgehen.
43. Highway 49 — Big Joe Williams
„Highway 49“ ist ein alter Blues-Song aus dem Jahr 1935. Die Originalaufnahme wurde von Big Joe Williams gemacht, einem der einflussreichsten Musiker des Delta-Blues. Das Lied erzählt die Geschichte eines Mannes, der sich auf die Straße begibt, um seine Geliebte zu suchen, die ihn wahrscheinlich verlassen hat. Er sagt, dass er einen Krug Wein und eine Flasche Whisky mitbringen wird, und wenn er sie nicht findet, wird er sich an den Straßenrand setzen und seinen Kummer trinken. Das Lied wurde 1971 von Howlin’ Wolf gecovert.
44. Hell Hound on My Trail — Robert Johnson
Ebenfalls in der Tradition des Bluesmusikers Robert Johnson, der seine Seele dem Teufel verkaufte, ist hier „Hell Hound On My Trail“. Das Stück aus dem Jahr 1937 beschreibt das Bedürfnis des Sängers, „weiterzugehen“, weil er unaufhörlich von einem dämonischen Hund verfolgt wird. Er versucht, sich in der Gesellschaft seines Geliebten zu erleichtern, aber er ist sich nicht sicher, ob sie Zeit haben, sich zu finden. Einige Musikhistoriker haben dieses Stück als die beste Leistung in Johnsons Karriere bezeichnet. Darüber lässt sich streiten, aber es ist unbestreitbar, dass dieses Lied seinen Platz in dieser Liste hat.
45. Mannish Boy — Muddy Waters
„Mannish Boy“ könnte als letzter Song einer Reihe betrachtet werden, nach Muddy Waters’ „Hoochie Coochie Man“ und Bo Diddleys „I’m a Man“. Die beiden Musiker hatten einen „Call-and-Response“-Kompositionsstil entwickelt, bei dem jeder über die Themen des anderen spielte. Das Lied, das 1955 veröffentlicht wurde, behandelt die Themen sexuelle Höchstleistungen und Erwachsenwerden. Einige Interpretationen waren jedoch politisch und verglichen den Text „I’m a man (yeah), I spell M, A, child, N“ mit der Art und Weise, wie die Gesellschaft weiße Männer im Vergleich zu schwarzen Männern betrachtete.
46. Help Me — Sonny Boy Williamson II
Sonny Boy Williamson II nahm „Help Me“ 1963 auf, wobei er die Melodie auf einer Instrumentalspur aus dem Vorjahr basierte. Der Song wurde schnell zu einem Blues-Standard. Aufgrund seiner Popularität erreichte er Platz 24 der R&B-Charts und wurde in die Blues Foundation Hall of Fame aufgenommen. Es wird weithin als eines der besten Lieder von Williamson II angesehen und war für den Rest seiner Karriere ein fester Bestandteil seiner Auftritte (trotz der Tatsache, dass er zwei Jahre später, 1965, starb).
47. Pride and Joy — Stevie Ray Vaughan
„Pride And Joy“ ist ein weiterer moderner Blues-Song, der eher dem elektrischen Blues oder Bluesrock zuzuordnen ist. Stevie Ray Vaughan nahm diesen Song 1983 auf und veröffentlichte ihn als seine erste Single; später wurde er als einer der besten Songs seiner Karriere angesehen. Es wird aufgrund der Verwendung eines 12-taktigen Bluesarrangements als Bluesstück angesehen; es verschmilzt auch Elemente aus anderen Genres, was ein Merkmal des zeitgenössischen Blues ist. Das Lied weicht auch in seinem Thema vom klassischen Blues ab, das sich auf die Liebe des Sängers zu seinem Partner konzentriert.
48. Leaving Trunk — Taj Mahal
„Leaving Trunk“ ist ein weniger bekanntes Lied aus Taj Mahals gleichnamigem ersten Bluesalbum. Seitdem wurde es als Teil einer der originellsten und einflussreichsten Bluesplatten der späten 1960er Jahre anerkannt. Das Lied wurde an der Seite des amerikanischen Bluessängers, -komponisten und -gitarristen Sleepy John Estes interpretiert und beeinflusste später zusammen mit dem Album auch Künstler anderer Genres. Zu den bemerkenswertesten Einflüssen außerhalb des Blues selbst gehörten die Musik von Bob Dylan, Led Zeppelin und den Beatles.
49. Rollin’ and Tumblin’ — Muddy Waters
Auch bekannt als „Roll and Tumble Blues“, wurde dieser Bluesstandard ursprünglich von Hambone Willie Newbern aufgenommen. Hunderte von Bluesmusikern aus dem Delta und aus Chicago haben diesen Klassiker des Delta-Blues gecovert, aber am bekanntesten ist wohl Muddy Waters. Die älteste Version stammt aus dem Jahr 1929; Waters gab dem Lied 1950 eine Chicago-Blues-Version. Diese Coverversion wurde in die Blues Hall of Fame aufgenommen. Dem modernen Publikum ist vielleicht eher die Coverversion des Liedes durch die britische Band Cream bekannt, aber selbst diese basierte auf Waters’ eigener Coverversion.
50. The Memphis Blues — W.C. Handy
„The Memphis Blues“ ist ein Südstaaten-Ragtime, der 1912 zum ersten Mal aufgenommen wurde. Ursprünglich von W.C. Handy interpretiert, wurde das Lied seitdem von vielen Künstlern aufgenommen. Das Lied trägt den Untertitel Mr. Crump, angeblich in Anspielung auf Edward Crump, einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt von Memphis, dessen Wahlkampf-Jingle von Handy geschrieben wurde. Das Lied ist bis heute einer der größten Bluesklassiker aller Zeiten. Es ist außerdem einer der ersten Blues-Songs und könnte sogar als Proto-Blues bezeichnet werden.
51. Big Chief — The Meters
Der Anfang der 1960er Jahre von Earl King komponierte Song „Big Chief“ wurde 1964 von Professor Longhair berühmt gemacht. Der erste gepfiffene Refrain und der Piano-Blues mit einem Text, der in einem falschen indianischen Pidgin-Stil geschrieben war, eroberten New Orleans im Sturm. Es ist auch heute noch ein Standardstück, das von Musikern und Bands aus der Region vor allem während des Mardi Gras gespielt wird. Das Lied enthält mindestens ein Ensemble von zwölf Hörnern. „Big Chief“ bezieht sich auf die Mardi Gras Indianer, schwarze Teilnehmer am Mardi Gras, die sich mit Kostümen kleiden, die von indianischer Kleidung inspiriert sind.
52. Boom Boom — John Lee Hooker
Das 1961 aufgenommene „Boom Boom“ wurde schnell zu einem Erfolg bei Kritik und Publikum. Es erreichte im folgenden Jahr Platz 1 der Pop- und R&B-Charts. Während der gesamten frühen 1960er Jahre war der Song ein Muss auf den Tourneen von R&B-Bands. Die Offbeat-Hook des Liedes bereitet eines der markantesten Gitarrenriffs des Blues vor. Hooker schrieb das Lied aus der Erfahrung heraus, dass er bei Konzerten immer zu spät kam, wenn der Barkeeper sagte „Boom boom, you’re late again!“.
53. Dust My Broom — Elmore James
Das Lied wurde ursprünglich 1936 unter dem Titel „I Believe I’ll Dust My Broom“ von dem amerikanischen Bluessänger Robert Johnson aufgenommen. Populär wurde es jedoch erst durch Elmore James’ Coverversion „Dust My Broom“ aus dem Jahr 1951. James brachte seine Slide-Gitarrentechnik in seine Adaption von Johnsons ursprünglicher Triolenfigur ein. Die Figur wurde zu einem festen Bestandteil von Bluesgitarrenriffs und inspirierte viele andere Musiker dazu, den Song für andere Genres, insbesondere den Rock ’n’ Roll, zu adaptieren.
54. Hound Dog — Big Mama Thornton
Während der Song „Hound Dog“ vor allem als Coverversion von Elvis Presley bekannt ist, wurde er ursprünglich von Big Mama Thornton gesungen. Viele argumentieren, dass seine Originalversion der von Presley weit überlegen ist, obwohl dies heftig umstritten ist. Das Lied war Thorntons einziger Plattenerfolg und verkaufte sich über eine halbe Million Mal. Wenn man sich seine Version anhört, ist es leicht zu verstehen, warum er 14 Wochen lang in den R&B-Charts landete und die Hälfte dieser Zeit auf Platz 1 verbrachte. Obwohl Presleys Coverversion in der Geschichte vielleicht bekannter ist, wissen Blues-Fans, dass alles mit Thornton begann.
55. Spoonful — Willie Dixon
“Spoonful” ist eines dieser Lieder, die einen noch lange, nachdem man sie gehört hat, verfolgen können. Es wurde erstmals 1960 von Howlin’ Wolf aufgenommen und ist eines der berühmtesten - und umstrittensten - Lieder von Willie Dixon. Der Song wurde zu einem Standard im Blues-Genre und viele Künstler aus der Branche veröffentlichten ihre eigenen Coverversionen. Populär wurde der Song durch die R&B-Coverversion im Duett von Etta James und Harvey Fuqua im Jahr 1961 und in den späten 1960er Jahren durch die britische Rockgruppe Cream.